Vereinte Kräfte zur psychosozialen Versorgung Geflüchteter
Refugio München, das Psychosoziale Zentrum (PSZ) Neu-Ulm und das PSZ der Rummelsberger in Nürnberg haben sich zu einer Landesarbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen.
Die psychosoziale Versorgung von Schutzsuchenden in Bayern muss dringend gestärkt werden. Im Freistaat gibt es aktuell drei Psychosoziale Zentren für Geflüchtete (PSZ): Refugio München mit den beiden Außenstellen in Augsburg und Landshut, das Psychosoziale Zentrum für Flüchtlinge der Rummelsberger Diakonie in Nürnberg und das PSZ Neu-Ulm. Für ein großes Bundesland wie Bayern reicht damit die psychosoziale Versorgung für Geflüchtete immer noch bei Weitem nicht aus. Das zu ändern ist eines unserer großen Anliegen – die Zusammenarbeit der drei Zentren soll in Zukunft dabei helfen.
Dieser Zusammenschluss stärkt die psychosoziale Versorgung von Geflüchteten in Bayern durch den Austausch von Fachwissen, eine enge Vernetzung und der Sicherstellung einheitlicher Qualitätsstandards. Alle drei PSZ vertreten ein Behandlungskonzept, das die Leitlinien der Bundesarbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren (BAfF) befolgt und einer Qualitätssicherung unterliegt. Zu den Kernangeboten gehören:
- Psychotherapie
- Psychologische Diagnostik und Dokumentation
- Psychosoziale Beratung und Psychoedukation
- Krisenintervention
- Hilfestellungen bei asyl-, aufenthalts- und sozialrechtlichen Fragestellungen
- Informationsvermittlung zu allen Lebensbereichen (Unterkunft, Arbeit, Schule, Familie)
- Sozialarbeiterische Begleitung, Hilfen zur sozialen Integration und Rehabilitation und Förderung gesellschaftlicher Teilhabe
- Qualifizierte Stellungnahmen zur Vorlage in asyl- und aufenthaltsrechtlichen Verfahren
- Beratung, Diagnostik und Therapie erfolgen, wenn erforderlich, mit Hilfe geschulter Sprachmittler*innen oder durch muttersprachliche Mitarbeitende
- Alle Angebote sind traumasensibel gestaltet, psychologische/ psychotherapeutische/psychosoziale Unterstützung und Diagnostik wird bei Bedarf mit Traumafokus angeboten
Als Landesarbeitsgemeinschaft wollen wir künftig gemeinsam mit fachlicher Expertise noch stärker gegenüber Politik und Fördernden auftreten. Durch die Zusammenarbeit können wir uns noch wirkungsvoller für eine nachhaltige Finanzierung und politische Unterstützung einsetzen, um die dringend notwendige psychosoziale Hilfe für traumatisierte Geflüchtete dauerhaft zu sichern.
Mit vereinten Kräften arbeiten wir daran, dass jeder einzelne Geflüchtete die passende Unterstützung erhält – individuell und professionell.