Liebe Leserinnen und Leser, liebe Unterstützerinnen und Unterstützer von Refugio München,
im laufenden Jahr 2023 liegt die bereinigte* Anerkennungsquote von Asylverfahren bei 71 Prozent. Das heißt über zwei Drittel der Asylsuchenden erhalten vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge wegen Verfolgung, Krieg oder anderer Gräuel einen Aufenthalt in Deutschland. Nimmt man Gerichtsverfahren hinzu, sind es noch einmal mehr. Fast alle dieser Menschen mussten ohne Visum auf einem lebensgefährlichen Weg nach Deutschland einreisen. Denn es gibt faktisch keine andere Möglichkeit.
Die aktuell aufgeheizte Diskussion um Flucht und Migration lebt oft von abschreckenden Bildern und Formulierungen. Schutzsuchende werden bildhaft mit überfüllten Arztpraxen, Zuzug in unser Sozialsystem oder Wohnungsmangel verbunden. Und das müsse komplett unterbunden werden.
Die meisten Geflüchteten kommen aus der Ukraine, aus Syrien und Afghanistan. Wir hören bei Refugio München täglich ihren Leidensweg, ihre Alpträume und Ängste wegen erlebter Gräuel. Flucht ist in überwältigend schlimmer Weise mit Bildern dieser traumatischen Erfahrungen verbunden.
Natürlich muss eine Diskussion in unserem Land möglich sein, wie viel schutzsuchende Menschen die Gesellschaft und der Sozialstaat gut integrieren können. Aber die Diskussion darf keine kruden Bilder bedienen, sondern muss benennen, dass wir Tausende Flüchtende in Leid und tödlicher Gefahr belassen, wenn wir sie vor den Grenzen Europas abweisen. Das ist kein humanitäres Gedöns, sondern blanke Realität.
In diese Report berichten wir Ihnen, was wir gemeinsam erreichen können. Lassen Sie uns Bilder schaffen, die Erfolg und Zuversicht verbreiten. Viel Freude beim Lesen dieses Reports wünschen Ihnen
Ihre Annette Hartmann und Jürgen Soyer
Geschäftsführung von Refugio München
*bereinigt: nur inhaltliche Entscheidungen vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
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