Gemeinsam für EINE Gesellschaft

Eine gute und stabile Gesellschaft entsteht, wenn wir als Menschen zusammenstehen.

Wenn Sie diesen Artikel lesen, haben Sie höchstwahrscheinlich Interesse an unserer Organisation. Das ist gut! Vor allem für unsere Klient*innen, für Geflüchtete, die psychosoziale Hilfe benötigen. Und nicht nur das, es ist auch gut, um gemeinsam eine Gesellschaft zu gestalten, die für alle Menschen, die hier leben, eine Zukunft möglich macht. Eine Zukunft, die ein Leben in Frieden, Demokratie und Menschlichkeit bedeutet. Das sind große Worte. Vielleicht zucken Sie jetzt gleich zurück, weil sie denken, dass das zu viel ist? Vielleicht zu viel für eine Person alleine, für Viele gemeinsam ist es möglich.

Refugio München wurde vor 30 Jahren von einer kleinen Gruppe engagierter Frauen gegründet. Die Legende sagt, sie wurden damals als „verrückte Weiber“ bezeichnet. Aus dieser kleinen Gruppe wurde eine Organisation mit inzwischen über 100 Mitarbeitenden. Mit sehr engagierten ehrenamtlich Unterstützenden und mit vielen, vielen Spenderinnen und Spendern, die zum Teil auch schon seit drei Jahrzehnten dabei sind. Gemeinsam haben diese vielen Menschen unzähligen Geflüchteten geholfen, in unserer Gesellschaft Fuß zu fassen. Sie konnten sich eine Zukunft aufbauen, eine Familie gründen, einen Schulabschluss machen, arbeiten und ein Teil von uns allen werden.

In unserem regelmäßig erscheinenden Report haben wir über viele dieser Menschen erzählt:

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Da ist das junge Mädchen aus Afghanistan, das Anwältin werden will. Sie hatte so furchtbare Erlebnisse auf der Flucht, dass sie darüber bisher ausschließlich mit ihrem Therapeuten gesprochen hat. Aber sie hat durch die Therapie das Trauma überwunden. Anwältin will sie jetzt werden, um andere Geflüchtete mit schrecklichen Erlebnissen zu unterstützen.

Da ist die junge Frau, die als Kind nach Deutschland kam und ihre komplette Jugend mit den uigurischen Eltern in einer Unterkunft für Asylsuchende verbracht hat. Sie rebellierte gegen die Gesellschaft, die ihr dieses Leben angetan hat. Sie hat Frieden und Gemeinschaft in der Refugio Kunstwerkstatt gefunden, in der sie sich bis heute engagiert, um anderen jungen Mädchen, den Weg in eine gute Zukunft in Deutschland zu ebnen.

Und da ist der junge Mann aus Syrien, der minderjährig ohne Eltern in eine Unterkunft für Erwachsene kam, weil sein Alter falsch eingeschätzt wurde. Der dort psychisch zusammenbrach und dessen Perspektive zunächst wiederholte Aufenthalte in der Psychiatrie waren. Wir konnten ihn aus der Verzweiflung heraus begleiten. Durch die Therapie bei Refugio München und die soziale Beratung hat er wieder Hoffnung und Kraft geschöpft. Er macht jetzt eine Ausbildung, er wird seinen Weg gehen und ein Vorbild für andere sein.

Und da ist die junge Mutter, die nach unzähligen Gewalterfahrungen geglaubt hat, sie ist es nicht mehr wert, ihre Kinder bei sich zu haben. Sie hat ihre Kraft wiedergefunden und wir haben sie unterstützt, ihre Kinder zu sich zu holen.

Nicht alle unsere Klient*innen machen die besten Schulabschlüsse, nicht alle werden Pflegekräfte, nicht alle engagieren sich ehrenamtlich. Aber alle sind und werden unsere Kolleg*innen, Nachbar*innen, Vereinsmitglieder, Sportbegeisterte oder Freund*innen. Sie werden ein Teil der Gesellschaft, die sie aufnimmt. Und sie werden ein Spiegelbild, wie sie aufgenommen worden sind. Sie sind vor Krieg, Verfolgung und Gewalt geflohen und suchen Schutz in unserem demokratischen Land, das sich zur Humanität verpflichtet hat.

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Viele Klient*innen sagen uns am Anfang der Therapie oder in der Refugio Kunstwerkstatt, dass ihnen zum ersten Mal jemand zuhört. Dass zum ersten Mal jemand für sie da ist und ihr psychisches Leiden, die furchtbaren Erlebnisse der Vergangenheit mit ihnen zusammen verarbeiten und überwinden möchte. Viele erfahren bei uns zum ersten Mal seit sehr langer Zeit Menschlichkeit, Mitgefühl und dann Hoffnung und Perspektive. Es braucht erfahrene Therapeut*innen und Berater*innen, es braucht auch ein Team, das sich gegenseitig auffängt, um Menschen mit so schweren traumatischen Erfahrungen nachhaltig zu helfen.

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Und damit sind wir wieder bei Ihnen liebe Leserin, lieber Leser: Ihre Unterstützung ist es, die unsere Hilfe möglich macht. Lassen Sie uns gemeinsam EINE Gesellschaft gestalten, die sich durch den Willen zu Menschlichkeit definiert und nicht durch Herkunft, Nationalität oder Zugehörigkeit zu einer Volksgruppe. Dann kann viel Gutes gelingen!

                                 
Heike Martin