Mental Health Center Ukraine*

*für alle aufgrund des Krieges in der Ukraine Geflüchteten

Das Mental Health Center Ukraine* (MHCU) bietet seit Mai 2022 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die aufgrund des Krieges in der Ukraine geflohen sind, psychische Stabilisierungsangebote.

Für Personen, die erst seit Kurzem in Deutschland angekommen sind und aufgrund des Ukraine-Krieges fliehen mussten, bietet das MHCU psychosoziale Erste-Hilfe an. Zudem bieten wir für Personen, die aufgrund des Ukraine-Krieges fliehen mussten, sich schon länger in Deutschland aufhalten und weiterhin psychisch belastet sind, ein Einzelgespräch und supportive Psychotherapie im Gruppensetting an. Zudem können wir im Einzelgespräch eruieren, welche anderen Unterstützungen im sozialen oder medizinischen Bereich erforderlich sind und die Klient*innen dabei beraten.

Durch die beschriebenen Angebote sollen akute psychische Symptomatiken aufgefangen sowie psychische Erkrankungen und insbesondere deren Chronifizierung verhindert werden.

Das MHCU ist ausdrücklich offen für alle Menschen, die aufgrund des Krieges in der Ukraine fliehen mussten, bzw. die bei Kriegsbeginn in der Ukraine gelebt haben, das heißt auch Drittstaatsangehörige, ausländische Student*innen und Geflüchtete. Eine besondere Aufmerksamkeit gilt zudem den besonders vulnerablen LGBTIQ*- Geflüchteten, Rom*nija, der Gruppe der BIPoC (Black, Indigenous, People of Color) sowie Menschen mit Behinderung.

  • Psychotherapeutische Interventionen im Einzel- und Gruppensetting:

    Wenn die psychische Symptomatik sehr beeinträchtigend bleibt, bietet das MHCU psychotherapeutische Interventionen zur Stabilisierung an.

    • Psychologische Sprechstundentermine
      • Für Personen, die seit Kurzem (< 2 Monaten) aufgrund des Ukraine- Krieges ihr Land verlassen mussten und nun in Deutschland sind und sich aufgrund akuter Belastungs- und Anpassungsstörungen an uns wenden. Hier können wir bis zu 5 Sitzungen anbieten und nach dem BELLA-Konzept für Krisenintervention (Hockel 2013), das Wiedererlangen der eigenen Handlungsfähigkeit und des Gefühls eigener Sicherheit bearbeiten.
      • Für Personen, die bereits seit Längerem (> 2 Monate) aufgrund des Ukraine-Krieges ihr Land verlassen mussten und nun in Deutschland sind und sich aufgrund andauernder psychischer Belastung an uns wenden. Hier können wir bis zu 2 Einzelsitzungen anbieten und im Anschluss intern in stabilisierende Gruppenangebote (bei Gruppenfähigkeit der Person) oder an externe Stellen (fachärztliche Anbindung, langfristige Psychotherapie, Erziehungsberatungsstellen o.Ä.) vermitteln.
    • Gruppen zur Psychoedukation und Ressourcenaktivierung:
      In Gruppen können mehreren Menschen in kurzer Zeit Informationen zum Verständnis und zur psychischen Bewältigung ihrer Situation gegeben werden und die Teilnehmenden können sich gegenseitig unterstützen. Außerdem werden Ressourcen der Klient*innen in kurzer Zeit erarbeitet sowie (re-)aktiviert und stabilisierende Skills vermittelt.

 

  • Fachärztliche Abklärung für Erwachsene:

    In Fällen, in denen eine manifeste psychiatrische Störung anzunehmen ist, wird eine fachärztliche Diagnostik und Vermittlung in eine kontinuierliche Behandlung erfolgen.

 

  • Sozialpädagogische Beratung:

    All die oben genannten psychosozialen Maßnahmen werden begleitet von einer Sozialpädagog*in, um das soziale Umfeld der Klient*innen zu stärken und hier zu einer sozialen Stabilisierung beizutragen, was in der Regel auch die psychische Stabilität fördert. Diese interdisziplinäre Arbeit ist elementarer Bestandteil auch unseres Behandlungszentrums. Da Geflüchtete oftmals neben ihrer psychischen Probleme auch unter vielen sozialen Themen leiden, hat sich das Prinzip der Arbeitsteilung der Fachkräfte bewährt. Dabei ist ein enger Austausch zwischen den Fachkräften über die Zielsetzung ihrer Interventionen bei den einzelnen Klient*innen notwendig.

Muttersprachliches Elterntraining
Im muttersprachlichen Elterntraining werden vor allem traumatisierte Eltern in ihrer Erziehungsfähigkeit unterstützt. Für aus der Ukraine geflüchtete Eltern werden Gruppentrainings und individuelle Trainings in Muttersprache angeboten.

Refugio Kunstwerkstatt für Kinder und Jugendliche:
Die Kinder und Jugendlichen werden durch die kunstpädagogische Arbeit gestärkt und erhalten Ausdrucksmittel für ihre Nöte und Hoffnungen, die sie nicht aussprechen können. Es gibt Gruppen für Kinder und Jugendliche aus der Ukraine in eigenen Räumen und vor Ort in den Unterkünften.

Für die psychosoziale Behandlung und Beratung im MHCU stehen eine Pädagogin als Leitung des Zentrums, eine Psychiaterin und Psychotherapeutin für Erwachsene als therapeutische Leitung, ukrainisch- und russischsprachige Psycholog*innen, ein*e Sozialpädagog*in und Peer-Berater*innen bereit. Unterstützt werden sie durch die Mitarbeiter*innen des bestehenden Beratungs- und Behandlungszentrums, der Refugio Kunstwerkstatt und des Refugio Elterntrainings. Außerdem wird das MHCU durch die Forschungsabteilung von Refugio München wissenschaftlich begleitet.

Maßgeblich finanziert wird das MHCU vom Gesundheitsreferat der Stadt München, dem Landkreis München und der Aktion Deutschland Hilft in Verbindung mit dem Paritätischen. Das muttersprachliche Elterntraining und die Refugio Kunstwerkstatt werden durch das Stadtjugendamt der Stadt München gefördert.

Wenn Sie weitere Informationen zur psychosozialen Unterstützung von Geflüchteten aus der Ukraine benötigen oder einen Termin vereinbaren möchten, wenden Sie sich bitte an das MHCU per E-Mail mhcu@refugio-muenchen.de
oder telefonisch Donnerstag 13-15 Uhr unter Telefon: 089 / 98 29 57 45
Wir bitten um eine Terminvereinbarung per E-Mail oder Telefon, es gibt keine offene Sprechstunde.
Sie finden das MHCU in der Franziskanerstr. 14, 81669 München
Postadresse: Refugio München – MHCU, Rosenheimer Str. 38, 81669 München